„Der französische Kollege, der aus dem nahen Elsaß zum Montagstraining nach Hockenheim gekommen ist, ist nicht der Schnellste. Das bin ich auch nicht, aber ich fahre die Schnellste. Am Ende der Gegengeraden muß das auch noch der Pilot einer Superbike-Kawasaki feststellen: Gegen die Kainzinger-CBR 900 RR ist an diesem Tag einfach kein 750er-Kraut gewachsen.
Das ist auch eigentlich klar, bei gemessenen 160 PS. Mit viel Feinarbeit und wenig Spezialteilen hat Herbert O. Kainzinger gegenüber einer ungedrosselten, serienmäßigen CBR 900 RR rund 34 PS gewonnen. Bis auf Ventilsitzeringe aus Kupferberyllium (der besseren Wärmeableitung wegen) und Zündrotor sowie Kupplungsreibscheiben aus Aluminium verwendet er höchstens modifizierte Serienteile.“

„Im Gegensatz zur Serien CBR 900 RR ist die Bodenfreiheit auf der Kainzinger-Maschine kein Problem. Dank gekröpfter Gabelbrücken und der Höhenverstellung am Federbein steht sie vorne und hinten höher.“
„Unsere Beschleunigungswerte sind nicht die bestmöglichen. Es sind einfach die besten, die wir zu messen in der Lage waren. Immerhin schaffte die Kainzinger CBR 900 RR einen neuen PS-Rekord von Null auf 200 km/h – zwei Zehntelsekunden ist sie schneller als die in PS 9/95 getestete Bodo Schmidt-Suzuki GSX-R 883. Und in der Höchstgeschwindigkeit legt sie sieben Stundenkilometer drauf.“


Der Tester Ralf Schneider kann abschließend zu folgendem Fazit:

„Ist sie zu brutal, die Kainzinger CBR 900 RR? Absolut nicht! Sie hat zwar brutal viel Leistung, aber das mahnt ihren Fahrer eher zur Vorsicht, als es ihn zum Übermut verleiten würde. Zum Glück ist das Fahrwerk der schieren Gewalt absolut gewachsen. Und weil sie ebenso aufwendig wie sorgfältig aufgebaut wurde, ist die CBR 900 RR a la Kainzinger ihren Preis allemal wert.“